16. Kompanie

Die 16. KOMPANIE steuert die „50“ an

 

Welcher Schützenbruder erinnert sich nicht an seine ersten Gehversuche in Uniform, sein erstes Fischelner Schützenfest und den ersten Einmarsch ins Festzelt? Ein wenig Nervosität war dabei, zuweilen auch Übereifer, um nur ja alles richtig zu machen. Wie gut, dass man sich an den Älteren orientieren konnte, die das ganze Programm mit einer unaufgeregten Routine abspulten. Als die 16. Kompanie im Jahr 1973 ins Schützengeschehen eingriff, war es nicht anders. Zunächst im grünen, wenig später dann im eigenen blauen Waffenrock suchten die Nachwuchsmarschierer ihren Platz im Schützenregiment. Oft ging ein staunender Blick in Richtung der „alten Hasen“, die schon so viele Schützenjahre und –feste auf dem Buckel hatten. Wie viel an uneinholbarer Lebens- und Schützenerfahrung waren sie doch voraus!

 

Heute steht die 16. Kompanie selbst in der Rolle der „alten Hasen“. Nahezu 50 intensive Schützenjahre mit unzähligen Herausforderungen und Erfolgen haben ihre Spuren hinterlassen, von denen die Männer in den Preußischen Grenadieruniformen kaum eine missen möchten. Dabei kann heute eigentlich nur Berthold Pesch als letztes verbliebenes Gründungsmitglied auf die gesamte Zeit zurückblicken, aber auch die durchschnittliche Mitgliedsdauer der übrigen 16 Aktiven beträgt etwa 25 Jahre. Graue Eminenz unter einigen inzwischen ergrauten Herren war zu seinen Lebzeiten zweifelsohne Hans Bruns, der sich seit der Kompaniegründung als wichtiger Ratgeber und unverzichtbarer Freund erwiesen hatte und dafür mit der Ehrenmitgliedschaft bedacht wurde. Im März 2015 erlag er seinem geduldig ertragenen Krebsleiden und wurde unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. Ein schwerer Verlust für die Fischelner Schützen. Eines seiner Anliegen war es stets, die Schützentradition in die nächsten Jahrzehnte zu tragen. Im Sinne dieser Nachhaltigkeit sind jetzt auch deutlich jüngere Schützenbrüder Mitglied der Kompanie, die für eine weitere erfolgreiche Generation stehen.

 

Neben Hans Bruns haben auch die Gründungsmitglieder Peter Renner und Ulli Fahnenbruck schon viel zu früh ihre letzte Reise antreten müssen. Bis heute ist die 16. Kompanie stets dort vertreten, wo Schützenhilfe gefragt ist. Unter anderem beim Aufbau und der Ausstattung der Krippe in der Clemenskirche, deren Patenschaft sie im Jahre 1998 übernahm. Viele Jahre als Entscheidungsträger in Vorstand und Offizierskorps runden das Bild der Kompanie ab, die auch vor konstruktiv-kritischen Worten nie zurückschreckt. Die Ehrenmitgliedschaft der Schützengesellschaft für Peter Stratmann, Thomas Brons und Götz Pützhofen ist dafür der eindrucksvolle Beleg.

 

Toleranz und Meinungsfreiheit sind auch im internen Umgang einer der Wesenszüge der Kompanie. Das verlängert zwar die ein oder andere lebhafte Monatsversammlung, die über Jahrzehnte vom Vorsitzenden und Ex-Schützenoberst Götz Pützhofen geleitet wurden. Für seine geduldige und kreative Arbeit, die die Kompanie maßgeblich prägte, ernannten ihn die Schützenbrüder Anfang 2016 zu ihrem Ehrenmitglied. 2022 erhielt auch Klaus Schleeberger diese besondere Auszeichnung. Beide waren auch im Jahr 1990 maßgeblich beteiligt, als Götz den Königsschuss wagte und seinen Freund Klaus sowie Rainer Schrickel zu seinen Ministern ernannte und an der Spitze eines glanzvollen Schützenfestes stand: der Höhepunkt der bisherigen Kompaniegeschichte schlechthin.